Der Reiz des Verbotenen

Kennen Sie das, wenn man die größte Lust hätte, etwas zu tun, was einem verboten wurde? Z.B. als kleines Kind. Wenn es hieße, man darf dort nicht reingehen, man darf das nicht essen oder trinken, war es dann nicht gerade das Reizvollste, genau das zu tun, dass man eigentlich nicht machen sollte?

Und ist es als Erwachsener nicht genauso? Das Nicht-Einhalten von Geschwindigkeitsbeschränkungen, noch bei gelb über die Ampel fahren oder gar von einem Glas mehr, wenn man eigentlich noch fahren sollte.

Aber auch das Essen von Speisen, von denen man genau weiß, dass sie einem nicht guttun. Das Schauen von Filmen, die eigentlich verpönt sind oder Sonstigem, das uns als Verboten eingebläut wurde.

Auch bei der Treue zum Partner haben wir ja mitbekommen, dass man nicht betrügt und treu ist. Und ist es nicht merkwürdig, dass man genau dann die meisten Bekanntschaften mit interessanten Menschen macht, wenn man doch gerade mit jemandem zusammengekommen ist. Als würde man auf die Probe gestellt werden. Nur nicht jemanden anderen anschauen, man ist ja gerade glücklich. Ist es das Verbotene, das einem jetzt gerade so reizt oder strahlt man etwas anderes aus, wenn man glücklich ist und das wirkt plötzlich auf jedermann so anziehend?

Ist es nur der Reiz etwas zu tun, das nicht erlaubt ist oder doch die reine Lust beim Tun selbst? Und wer bestimmt darüber, was getan werden darf und was nicht? Und müssen wir ein schlechtes Gewissen haben, wenn wir uns dem Reiz des Verbotenen hingegeben haben?

Sind es nicht die Glaubensätze, egal ob im kleinen oder großen Umfeld, die einem sagen, was man nicht zu tun hat und bleiben zu lassen hat? Und entsprechen diese Glaubenssätze denn auch den unseren?

Keine Frage, das Töten verboten ist und auch nicht gelebt werden sollte, doch wie sieht es aus, mit dem Verlangen nach dem anderen Geschlecht? Speziell, wenn man gerade vergeben ist? Viele leben sowieso nach ihren eigenen Motto, ohne Rücksicht auf Verluste, aber was ist mit jenen, die sich aufgrund von „das gehört sich nicht“ Lüste nicht eingestanden oder entsagten? Würde ein sich Hingeben mit einer Überhäufung von Schuldgefühlen und schlechtem Gewissen enden? Und woher kämen dies dann? Aus den Überzeugungen der anderen oder der eigenen? Sollte man ernsthafte Begierden unterdrücken? Oder sollte man sie leben und herausfinden, was denn die eigenen Überzeugungen sind? Zumindest einmal?

Oder sollte man es beim Reiz der Vorstellung lassen und das Verbotene verboten sein lassen?

 

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